HIV-Therapie – neuer Ansatz im Tierversuch
Eine US-amerikanische Forschergruppe hat ein Medikament, das bisher zur Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zugelassen ist, im Tierversuch zur Behandlung von SIV (der „Affenvariante“ von HIV) eingesetzt. Es handelt sich um einen Antikörper, der die Einwanderung von bestimmten Immunzellen in das Darmgewebe verhindern kann. Im Darm vermutet man eines der sogenannten „Reservoire“, aus denen sich das Virus nach Absetzen der antiretroviralen Medikamente wieder neu vermehren kann.
Konkret wurden in dem Experiment Affen, die relativ frisch mit SIV infiziert waren, mit einer üblichen antiretroviralen Kombination behandelt. Eine Gruppe erhielt dann aber zusätzlich den Antikörper. Nach dem Absetzen der Medikamente blieb in dieser Gruppe die SI-Viruslast unter der Nachweisgrenze. Die Forscher nehmen an, dass sich das Virus noch im Organismus der Tiere befindet, aber vom Immunsystem kontrolliert wird. Klar ist der Mechanismus allerdings nicht. Trotzdem hat in den USA die erste Studie an 20 HIV-Patienten begonnen. Vorläufige Ergebnisse werden bis 2017 erwartet.